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Gladys N. Krenek

Ehrenpräsidentin des Ernst Krenek Instituts, Wien

AMN: Sehr geehrte Frau Krenek, nach über 40 jähriger Ehe mit Ernst Krenek haben Sie sicher großen Einblick in seine Arbeitsweise erhalten. Es wäre für die nachfolgenden Komponistengenerationen gewiß von großem Interesse, wenn Sie aus Ihrer Sicht schildern könnten, wie Ernst Krenek seine Werke konzipiert und mit welchen Methoden er an die Arbeit ging.

Gladys N. Krenek Gladys N. Krenek

  1. Bevor er ein musikalisches Werk (z.B. eine Oper) zu schreiben begann, hat er ziemlich lange darüber nachgedacht. Das Konzept des Werkes war fertig ausgearbeitet, bevor er eine Note zu Papier brachte.
  2. Er skizzierte das ganze Werk ziemlich schnell. (Die Skizzen wurden mit Bleistift klein geschrieben)
  3. Die Niederschrift des endgültigen Manuskriptes. (Dies hat er noch in altmodischer Art und Weise mit Feder und Tintenfaß geschrieben.)

Zwischen Skizze und Manuskript hat Ernst Krenek noch viel daran komponiert - verschiedene Änderungen, Kürzungen, Addierungen usw. Bei seriellen Zwölf - Tonwerken probierte er lange all die Möglichkeiten der Zwölftonreihen durch, bevor er das Werk skizzierte.

Komponiert hat er meistens am Vormittag, aber nur für eine Stunde oder etwas mehr. Danach arbeitete Ernst Krenek an Briefen oder literarischen Werken weiter. Durch den mehrmaligen Wechsel seiner Arbeitsgebiete am Tag konnte er die spontane Frische, die zur Fortsetzung eines Projekts nötig ist, beibehalten.

Dadurch ist ihm die Arbeit an einem Werk nie schal oder zur Routine geworden. In der Zwischenzeit machte er sich in Ruhe Gedanken über das Werk, sodaß es nachher spontan und schnell weitergeführt werden konnte.

AMN: Da Ernst Krenek durch viele Reisen bestimmt sehr oft mit unterschiedlichen Kulturszenen in Berührung gekommen ist, wäre es interessant zu erfahren, welchen Einfluß das auf sein kompositorisches beziehungsweise literarisches Schaffen hatte.

Gladys N. Krenek Er ist gerne gereist, und das hat einen gewissen Einfluß auf sein musikalisches und literarisches Schaffen gehabt. Viele Artikeln in dem Buch: "Ernst Krenek, Gedanken unterwegs" (Pub. Langen-Müller 1959) zeigten das deutlich. Oder - "Am Alpensüdstrand bemerkt", "Im Wallis", "Im Land des Übermaßes", "In Vorarlberg", "England zum ersten Male gesehen", "Stadt zwischen Traum und Wirklichkeit" usw. Viele Artikeln in Bezug auf seine Reisen wurden auch für Zeitungen und Zeitschriften geschrieben.

Die berühmteste Musik in dieser Richtung entstand in seinem "Reisetagebuch aus den österreichischen Alpen". Diese Musik schrieb Ernst Krenek 1929 nach einer Reise, die er mit seinen Eltern durch das Land unternommen hatte, innerhalb von 20 Tagen (Text und Musik). Besonders gerne reiste Ernst Krenek mit der Bahn.

1944 schrieb er daher Text und Musik zur "The Ballad of the Railroad" . 1945 schrieb er den a capella Chor "The Santa Fe Time Table" über die Santa Fe Railroad. Der Text besteht nur aus den Stationsnamen von Albuquerque/New Mexico bis Los Angeles sowie den Flußnamen dieser Strecke. Die 1952 komponierte Sinfonietta für Streichorchester "La Brasiliera" wurden während eines Aufenthaltes in Teresopolis und Rio de Janeiro geschrieben. Es gibt aber auch noch andere Werke, die sich auf Reiseerlebnisse beziehen.

AMN: Wir haben die Liste seiner Bibliographischen Werke und ein Verzeichnis der Tonträger in die Gedenkhomepage aufgenommen. Das Werkverzeichnis wird sofort nach der Überarbeitung ebenfalls darin aufscheinen. Was würden Sie uns noch empfehlen, in diese Homepage aufzunehmen um eine respektable Würdigung Ernst Kreneks zu ermöglichen?

Gladys N. Krenek Die Synopses seiner Oper mit seinen eigenen Texten (deutsch und englisch). Ich faxe ihnen die deutsch und englische Synopse der Oper "Chrysomallos" (Der goldene Bock) von Ernst Krenek.

Anm.: Wir bringen diesen Text als Anhang zu diesem Interview.

AMN: Wenn wir solche Projekte wie die Ernst Krenek Gedenkhomepage weltweit verbreiten, glauben Sie, daß das Austrian Music Network damit auch Anregungen für noch lebende, junge Künstler geben könnte?

Gladys N. Krenek Das wäre zu hoffen, - und ich glaube ja! Ihre Gedenkhomepage könnte Neugier erwecken, Kreneks Musik zu hören und von diesem Punkt aus könnten weitere Entwicklungen zustande kommen.

AMN: Sehr geehrte Frau Krenek, Sie sind ja selbst Komponistin, finden Sie, daß es heutzutage schwerer ist, neue Werke zu schaffen oder sind derzeit die Stilrichtungen in einem permanenten Wechsel?

Gladys N. Krenek Ich glaube, die Stilrichtungen werden in einem permanenten Wechsel bleiben. Seit der Zeit von Monteverdi und Bach bis heute hat es verschiedene Strömungen gegeben, in welche Richtungen sich die Musik entwickeln kann. Einige waren stärker, andere waren zu gewissen Zeiten im Hintergrund. Aber mehrere waren fast immer da.

Ich glaube, es ist eine individuelle Sache und hängt vom Komponisten selbst ab, ob er es leichter oder schwieriger findet "heute" Musik zu schreiben.

AMN: Welche Voraussetzungen sollte ein junger Komponist mitbringen? Welche Anforderungen hat Ernst Krenek an seine Studenten gestellt? Und in welchem Maß konnte man diesen gerecht werden?

Gladys N. Krenek Vor allem sollte ein junger Komponist Neugier und eine offene Haltung für die Musik verschiedener Perioden haben. Ernst Krenek forderte von seinen Studenten, daß sie verschiedene kompositorische Techniken lernen. Wenn sie sich darin gut ausdrücken konnten, dann war er bereit, weiterzugehen und neue Wege für sie selbst zu finden, um ihre eigenen musikalischen Ideen besser präsentieren zu können.

Krenek hat erwähnt: Komponieren kann man im allgemeinen nicht unterrichten, - nur Techniken. Der Komponist braucht "Imagination", um originelle vitale Musik schreiben zu können, und das kann man nicht lehren.

AMN: Wenn wir diese Fragen stellen, dann möchten wir den Lesern oder Besuchern der Ernst Krenek Homepage ein Bild des Professors vermitteln: Wie hat er gelehrt? Was hat er gelehrt? Vielleicht gibt es noch aus Ihrer Erinnerung Aussagen, Statements oder einfach nur Äußerungen ehemaliger Studenten?

Gladys N. Krenek Krenek hat hauptsächlich Musikgeschichte und Komposition unterrichtet. Komposition wurde von ihm statt mit dem Lehrbuch anhand von Beispielen gelehrt, z.B. an einem Schubertlied. Er spielte, sang und analysierte das Werk - und erklärte alles, zeigte wie ingeniös Schubert den Kontrapunkt mit harmonischen Funktionen verbunden hat und viele andere wichtige Details. Ebenso demonstrierte er dies mit Werken aller Genres, Komponisten und Zeiten. Der Student lernte so an lebender Musik und das war äußerst spannend. Der Student hatte auch Schreibaufgaben - er mußte viele musikalische Probleme lösen, um allmählich seine eigene Musik schreiben zu können.

Ernst Krenek hat für seine Lehrtätigkeit drei kleine musiktheoretische Bücher geschrieben: "Modal Counterpoint in the Style of the Sixteeth Century" (Pub. Bossey and Hawkes, 1959), "Tonal Conterpoint in the Style of the Eighteenth Century" (Pub. Bossey and Hawkes, 1958), und "Studies in Counterpoint an the Twelve-Tone Technique" (Pub. G. Schirmer, 1940) Glenn Glasgow, ein Student Ernst Kreneks in den vierziger Jahren (später Professor an St. Catherine´s College in St. Paul. MN), hat über Krenek geschrieben: "His teaching conveyed a near-religious regard for the traditions of Western music. He charged his composition students with the solemn obligation to continue and to enrich that glorious tradition, frequently citing works from the past as he commented on our own compositions."

AMN: Was würden Sie sich aus Anlaß dieses Gedenkjahres von allen Verantwortlichen und am Kulturgeschehen aktiv gestaltenden Personen wünschen?

Gladys N. Krenek Daß seine Hauptopern auf der Bühne gespielt werden. Für mich gehören seine Opern (Text und Musik) zu seinen wichtigsten Hauptwerken. Besonders gerne möchte ich sehen: "Karl V" und "Chrysomallos" (Der goldene Bock) - ein surrealistisches Werk, das mit Zeit und Raum zu tun hat. Der Bock fliegt von Jolkos in Griechenland weg und landet Tausende Jahre später in einem noch nicht entdeckten Land weit im Südwesten der USA. - Nachdem der Bock getötet ist, hängt Chattahoochie, der Indian Chief, das goldene Vlies als eine Touristenattraktion auf, von Medea beschützt ( ein historischer Drache, den er zufällig hat). Es ist das späteste "death miracle" der Bundesstraße 66. "Sardakel", ein sehr freche Satire zu Mozarts Cosi und "Das Leben des Orest", eine große Oper...

AMN: Glauben Sie, daß man mittels Internet den Menschen in Zukunft auch Musik näherbringen kann? Und - benützen Sie selbst das Internet?

Gladys N. Krenek Ja, ich glaube bestimmt, daß man durch das Internet auch die Musik den Menschen näher bringen kann. Ich selbst benutze das Internet.

AMN: Wir danken herzlich für das Interview und möchten Ihnen alles Gute, vor allem Gesundheit wünschen und allen Veranstaltungen zum 100. Geburtstag Ernst Kreneks weiterhin viele Erfolge.

Gladys N. Krenek

Hier bringen wir die von Frau Gladys Krenek gewünschte Textwiedergabe auf englisch mit deutscher Übersetzung.

 

Chrysomallos
The Golden Ram (Der goldene Bock)
Opera in four acts
by Ernst Krenek, Opus 186 (1963)
Übersetzung (unbekannt)

Act I:

Around Athamas, king of Jolkos, are gathered his wife, Ino, his brother-in -law, Pelias, Phrixos and Helle, his children from his first marriage with Nephele, who, a mysterious airy creatur is floating in a cloud above the scane - an idylic family picture in anciente Hellas. Athamas remarks: "Whatever we imagine - be it ever so absurd - will fascinate future generations even after thousands of years."

Melachron, the sheepherder, reports that the ram that was recentl acquired shows peculiar golden growth on his hide. Nephele shout triumphantly: "Chrysomallos". Ino, a practical down-to-earth woman, sees a chance for getting out of permanent poverty by raising a breed of golden sheep. They ask their house-seer, Chairosthenes, about the meaning of the miracle, but he just stammers seeming nonsense (which eventually turns out to be correct prophecy). Ino says disdainfully: "No wonder - he is not even blind. But we can´t even afford a genuine blind seer:" Chairosthenes, humiliated, volunteers a warning for Pelias to be aware of a man with only one shoe.

Nephele who, knowing of Ino´s aversion for her step-children, has with her magic talents, created the golden ram, sends him away with the children to safety, instructing Phrixos to sacrifice the beast upon arriving to placate the gods of the country of asylum.

Ino, furious about the loss of the golden future, talks Jason, a nephew of Athamas', into becoming a national hero by retrieving the ram. She will create Argo, a technical wonder, a boat that will follow the ram anywhere.

Jason, an anti-hero and playboy, has just returned from a trip; he has only one shoe on, having lost the other while chasing a naked nymph on the beach. Of course, Pelias is all for sending him away as far as possible, and Ino curses him so that he will not be able to return, not even to die before he returns with the golden ram. He is reluctant, remembering what dreadful deeds are expected of a hero in his country, but eventually he gives in.

To prevent Argo from catching up with the ram which is flying into the infinite yonder Nephele creates the Symplegades, two rocks clashing rhythmically against each other and crushing any ship that tries to pass. When Jason, on the Argo, arrives at the obstacle Argo declares that her "boat-brain" is not up to the situation and recommends interviewing a nearby seer. A real, blind seer, Phineus, turns up, complaining that the gods have punished him outrageously by sending a flock of birds upon him to shit into his food whenever he wants to eat. Says Jason: "What dreadful gods we have." Phineus: "We created them in our image." Jason: "No wonder that they resent that." Jason kills the birds (saying: "to be a hero - what a filthy business") Phineus advises him, and Jason passes through the rocks onto the vast open Ocean, losing every sense of time an space.

Act II:

Thousend of years later. In the far-away south west of the USA the Indian Chief, Chattahoochie, is also pining for getting cut of permanent poverty, and when suddenly the golden ram ( Chrysomallos) comes floating down, he has the same idea as Ino had: to raise golden sheep. While reporters crowd in, admiring the magic creature ("between Cicero and Cindinnati one has not heard such news" - "In New York they are doubtful - Los Angeles believes every word"). Phrixos kills the ram as instructed and is promptly executed by the furious chief. To get at least something out of the animal he, Chattahoochie, sets up the flees as a tourist attraction and has it guerded by Medea, an ancient dragon that he happens to have around. It is the latest "death miracle" of Highway 66.

When Jason arrives at the coast of America, Argo, tired of the endless Ocean crossing for wzhich she was not built, disintegrates herself, and Jason has to walk from here on. He finds Medea who (with her dragon´s voice) makes him understand that she will let him take the fleece if he would love her. He is tempted,accedes to her wish, and she is transformed into a beautiful Indian princess. Chattahoochie sows the dragon´s teeth in order to create a bunch of warriors who will fight Jason. But Medea knows how to make them exterminate each other. She flees with Jason in a pickup truck, taking along abisorontas, Chattahoochie´s little son who is instructed by his father to trick them out of the fleece and to bring it back. Medea puts the boy to sleep and starts cutting him up, throwing the pieces onto the road. Chattahoochie, chasing the fugitives on a mororcycle, races ti his death.

All Medea wants is going with Jason to his far-away home country; but since there is no more Argo, they will have to earn money, move to a different state with changed names. They jumble and swap their names He becomes Amédé; she is now Sonja. She says aggressively: "Love me, Jason." He hesitates: "Love you? Here in the car?" Medea/Sonja: "Everybody here does ist."

Act III:

The Athamas family sits withering an frustrated in the anteroom of Elysium to which they are not admitted because Ino´s curse binds them as well as Jason. Hearing that Jason is tearing around with with some woman in a non-descript country Ino engineers that Pelias should go there, awith his name anagrammatized into Espali, an accompanied ba a blond daughter, Glaukis, as a bait to catch Jason an the fleece. Pelias remonstratess: "How should Iget there when that country has not yet even been discovered?" Ino will fix that, too.

Espali and Glaukis are sumptuously established in Florida. He is a millionair-shipbuilder "because this is what a self-respecting Greek is expected to be in this country". He likes it while Glaukis is a thoroughly bored, arrogant, jaded brat, singing an archduke who had heard that they were looking for a golden fleece offers her for sale his Order of the Golden Fleece 8an order that was given only for to members of the imperial family). She turns it down because it is too little for here tastes.

Amédé and Sonja arrive, looking for work, and are hired as gardner and cook. Their two children are less welcom. Jason, observing Glaukis in her bikini, discovers that he is getting tired of his scaly monster and he is longing for the slick nymphets of Greece, while Espali is falling for Sonja, the cook. When Jason returns from chasing Glaukis at the beach he has only one shoe on, which reminds Pelias of... He has Jason tied by his bodyguards and demands the fleece. Jason: "You can have it if you let me have Glaukis and you take over the kitchenwench." Medea overhears this insulting remark and plans vengeance. She pretends to accept Pelias´s advances teasing him because he looks a little too old for her, and promises to rejuvenate him with her magic. With the aid of Glaukis she cuts him into pieces and cooks him in a cauldron. Then she pretends to agree with Jason´s plan of staying in America and becoming more closely associated with the Pelias houshold "since it would be better for the children". She says: "For you I have even learned Greek" and she reads to him from a book a passage from Euripides in which his Medea expresses exactly the same devious thougth about a menage à trois. He says that he does not understand one word - it must be Greek after his time. She serves him the soup in which she had cooked his uncle and gives him a perfum as a present - a token of good will - for his bride - all in a hurry because she feels that, as Jason´s love for her vanishes, she is turning back into the dragon´s shape. While he takes the poison to Glaukis, Medea, now again the dragon, devoures her two children. Jason returns, petrified by this climax of horror, and remains in catatonic silence.

Act IV:

Police notice that there is something wrong in this house where a number of people have disappeared and come to question the sole survivor. As he remains mute, they take him away.

Judge and district attorney confer about the embarrassing case. Since nothing can be gotten out of the stubborn suspect, they decide to have him deported to his homeland, Greece, Jolkos country, befor the media become curious. He is put on a jetliner named "Chrysomallos". When the plane rises, suddenly the dragon sits on top of it. Medea does not want Jason to go off so easily an plans to embarrass him at his homecoming. He prays to the gods, and the machine shakes the dragon off - just over the Symplegades who crush the monster for good.

At the airport in Greece the officers notice that Jason´s passport has expired fourthousand years ago, but as a Greek citizin they let him pass. However they confiscate the fleece he is carring because the importation of such hides is prohibited. They throw it into a bin and Jason collapses, finally dead.

In the nether world the Athamas family is still waiting and rotting. Jason appears - a ghost. Where is the fleece? Nephele still floating high above, has seen what happened: "They place where they threw the fleece was exactly where the ram was born. The ram has come home, and everbody is redeemed. "Fantastic light. They start marching into Elysium. Jason starts musing: "Now that eternity begins - what really is eternity? Is it not time that has been around forever?" and Athamas answers: "Just keep silent, and be happy that nothing will happen any more."

1. Akt:

Um König Athamas von Jolkos sind seine Gattin Ino, sein Schwager Pelias und die Kinder Phrixos und Helle aus Athamas´ erster Ehe mit Nephele, die als Wolkenwesen die Szenerie überschwebt, versammelt - ein stimmungsvolles Familienbild im alten Hellas, und doch, um mit Athamas zu reden: "Was wir uns ausdenken, und sei es noch so wahnsinnig, wird die Menschen nach Jahrtausenden faszinieren".

Seltsames weiß der Schafhirt Melachron zu berichten: ein kürzlich aus Megara beschaffter Widder zeigt ein goldenes Fell, Ino, mit der "Pauvreté" ihres Daseins unzufrieden, verspricht sich viel von solch unverhofftem Zuwachs an Reichtum. Doch die magisch begabte Nephele, die Inos stiefmütterliche Abneigung gegenüber Phrixos und Helle kennt, schickt das prächtige Tier mit den Kindern auf die Reise. Phrixos gibt sie den Auftrag, am Ziel den Widder zu opfern, um die Götter des Ankunftslandes günstig zu stimmen. So leicht läßt sich aber Ino den Schatz nicht entreißen.

Dem Neffen ihres Gatten, Jason, weiß sie den Ruhm eines Nationalhelden derart verlockend zu schildern, daß dieser, obwohl allem strapaziösen Heldenleben durchaus abgeneigt, sich bereden läßt, mit dem Schiff Argo auszuziehen und das goldene Vlies wieder herbeizuschaffen. -

Inzwischen fliegt Chrysomallos, der goldene Bock, über Raum und Zeit in ein Land, wo es "später als man denkt" ist. Da lassen seine Kräfte nach und Helle entgleitet ihm. Wo das Mädchen in den Ozean stürzt, erschafft Nephele die Symplegaden, zwei Felsen, die jedes durchfahrende Schiff zerschmettern sollen. Mit solchen Schwierigkeiten weiß auch Argo trotz ihres beträchtlichen "Kahnverstandes" nicht ohne weiteres fertig zu werden. Aber der blinde Seher Phineus, den Jason von lästigen Raubvögeln befreit, kann helfen: er gibt Jason eine Taube, die der Argo vorausfliegt und von den zuschnappenden Symplegaden nur noch am Schwanz getroffen wird, worauf mit der nächsten Öffnungsphase auch Argo - wenn auch unter leichter Beschädigung des Hecks - die peinliche Enge passiert.

2. Akt:

Beim Stamm der Inoten im Südwesten der Neuen Welt. Auch hier Warten auf bessere Zeiten und offenkundige "Pauvreté". Da schwebt Chrysomallos mit Phrixos durch die Lüfte heran, von den Inoten wie auch von Reporter bestaunt, denn "von Cicero bis Cincinati hat man so etwas noch nicht gehört". Als Phrixos auftragsgemäß den Bock sogleich tötet, muß er selbst auf Befehl des ergrimmten Häuptlings Chattahoochie sein Leben lassen. Um wenigstens etwas Kapital aus dem goldenen Fell zu schlagen, stellt es Chattahoochie als Attraktion für Touristen aus und läßt es bewachen von dem Drachen Medea - dem gegenwärtigen "Todeswunder an der Bundesstraße 66", bei der Alten noch barbarische Königstochter aus Kolchis.

Der mit der Argo heranschwimmende Jason besichtigt das Fell samt dem wachhaltenden Untier, das überraschenderweise erklärt, den Schatz ausliefern zu wollen, wenn es bei Jason Liebe finde. Jason zeigte sich nicht abgeneigt, Medea verwandelte sich flugs in eine indianische Schöne, und als, wie mythologisch bezeugt, aus einer Saat von Drachenzähnen Bewaffnete erstehen, die den Raub des Felles verhindern wollen, zerfleischen diese sich gegenseitig.

Medea listet Chattahoochie das Vließ ab. Auf der Flucht mit Jason bringt sie dann auch Chattahoochies Knaben Abisorontas um, der eigentlich die Attraktion zurückbringen sollte. Der das Paar verfolgende Häuptling stürzte sich selbst zu Tode. Nun gilt es für Medea und Jason nur noch, das Geld für die Heimkehr in die alte Zeit zu verdienen, wofür zunächst eine Namensänderung in Sonja und Amédé notwendig wird.

3. Akt:

Bei den inzwischen Abgeschiedenen daheim sind Zweifel aufgetaucht, ob man wohl mit Jason den richtigen Mann zur Herbeischaffung des goldenen Bockes ausgesandt habe, denn ohne Rückkehr des goldenen Vließes bleibt der Familie Athamas der Eintritt ins Elysium verwehrt. Mit Hilfe von Inos Zauberkräften findet sich Pelias bald als reicher Reeder Espali im Südwesten der Neuen Welt wieder, wo er nichtsahnend Amédé alias Jason und Sonja alias Medea als Dienerpaar einstellt.

Jason, nur noch durch die beiden Knaben, die ihm Medea inzwischen geboren hat, an diese gebunden, interessiert sich zunehmend für Espalis Tochter Glaukis, während Espali selbst seiner Hausangestellten Sonja nachsteigt. Da erkennt Espali in seinem Amédé den vermißten Jason an dem legendären fehlenden Schuh wieder. Er läßt ihn verhaften, und Medea muß, um sich und den Geliebten zu retten, Espali gegenüber Liebe heucheln.

Einen Verjüngungstrank verspricht sie ihm, bei dessen Zubereitung Glaukis helfen soll. Doch als Medea erkennt, daß Jason sich immer mehr der Glaukis zuwendet, erheben alle Greuel, wie die Mythologie sie verzeichnet, wieder Ihr Haupt: "...die Zähne wachsen schon , Gift sammelt sich in den Drüsen. Ich bin verloren, ich fühle schon, wie ich zu Ungestalt mich zurückverwandeln muß."

Mit überlieferten Worten des Euripides täuscht sie Jason über ihre Rachepläne, gibt ihm in einem kannibalischen Mahl den zerstückelten Pelias zur Speise, vernichtet Glaukis und verschlingt, endgültig zur Drachengestalt zurückgekehrt ihre beiden Kinder.

4. Akt:

Sogar die Behörden ahnen, daß es im Hause Espali nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Alle Verdachtsgründe gegen den übriggebliebenen Amédé/Jason werden überwogen von der Gewißheit, daß dieser in jedem Fall keine Einkommensteuer bezahlt habe und darum seine Deportation notwendig sei. Das Flugzeug aber, das ihn nach Griechenland zurückbringt, heißt - "Chrysomallos".

Während des Fluges auf der mythisch - modernen Flugmaschine reitend will Medea ihre Rache vollenden. Doch Chrysomallos kann sie abschütteln, und die Symplegaden, noch einmal in Tätigkeit getreten, zermalmen das Monstrum.

Auf dem Zielflughafen wird Jason die Einfuhr des goldenen Widderfelles verwehrt. Die Beamten konfiszieren es - nun ist Jason endlich heldischer Heerfahrt ledig, und die wartende Verwandtschaft begrüßt ihn im Hades:

"Zurück fließt Zeit...Endlich beginnt Unendlichkeit." Athamas beschließt die alt-neue Mär: "Schweig still und freu' dich, daß nichts mehr passiert."

Copyright1964 Baerenreiter - Verlag, Kassel (Germany)


 


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