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Austrian Music Network
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Prof. DI Ernst Gehmacher
Was ist Sozialkapital?SOZIALKAPITAL-BILANZ - FÜR ORCHESTERFür jede Sozietät - vom Kleinbetrieb und Amateurverein bis zum internationalen Unternehmen, Spitzenverein oder zur globalen karitativen Organisation; von der Blasmusik in einer Landgemeinde bis zum Spitzen-Orchester von internationalem Rang - ist der kooperative Zusammenhalt ihrer aktiven Mitglieder und die Identifikation ihrer Klienten (Kunden, Anhänger, Fans, Unterstützer) entscheidend für den Erfolg. Es gibt nun, motiviert von globalen Organisationen, Bemühungen, diesen Komplex der ?sozialen Kohäsion von Sozietäten" unter dem Begriff ?Sozialkapital" zu messen und für die Erfolgsbilanz fassbar zu machen: für ganze Nationen, für die verschiedenen Aktivitätsbereiche, für Gemeinschaften jeder Art - und nicht zuletzt auch für die Selbstbestimmung einzelner Menschen. Im Rahmen des internationalen Forschungsprogramms der OECD "Measuring Social Capital" stehen nun auch in Österreich allen Sozietäten, die das nützen wollen, theoretisch fundierte und bereits erprobte Fragestellungen zur Erfassung des eigenen Sozialkapitals zur Verfügung. Unter besonders günstigen Umständen für die nutzbringende Verwertung. Der Sozialkapital-Test und die Vergleichwerte zur Evaluierung der eigenen Positionierung werden gratis beigestellt in der für die jeweilige Sozietät adaptierten Fassung. Die Organisation und Durchführung der schriftlichen Befragung, die gleichzeitig motivierende Wirkung haben kann, womöglich bei der Gesamtheit der Mitglieder und bei großen Stichproben des relevanten Umfelds, kann und soll von der Sozietät selbst durchgeführt werden - am besten im Kontext der vorhandenen Informationsmittel. Der Vorteil einer Sozialkapital-Bilanz für die Sozietät liegt in der Möglichkeit, Stärken auszubauen und Schwächen auszubessern. Der Erfolg solcher Maßnahmen kann gegebenenfalls durch eine Evaluierung mit denselben Testfragen objektiv und leicht bemessen werden. Die Befragung und die Diskussion der Ergebnisse spornen auch an und bestärken den sozialen Zusammenhalt. Die Resultate fließen eventuell auch in die Wissenschaft ein, aber immer nur unter Wahrung des Datenschutzes und in Abstimmung mit der Sozietät. Sozietät, Subsysteme und Supersysteme:Die Sozietät eines Orchesters setzt sich zusammen aus:
Untereinteilungen sind zu bestimmen (Musikergruppen, Nachwuchs, Aktivitätsbereiche). Solche Subsysteme können, soweit sinnvoll und mit der Anonymität vereinbar, gesondert ausgewertet werden. Die relevante Sozietät soll in ihrer Gesamtheit in die Befragung einbezogen werden und Ergebnisse kommuniziert bekommen (motivierendes Feedback). Als Supersysteme sind aufzufassen:
Bei internationalem Engagement des Orchesters reichen die Supersysteme auch ins Ausland. Die schriftliche Befragung von Stichproben der Supersysteme kann teilweise auch im Rahmen der Unternehmens-Organisation (über Info-Netze, Fragebogen-Ausgabe am Point-of-Sale) erfolgen. Oder über die Marktforschung und Musiksoziologie. Als relevantes Umfeld sind weiters anzusehen:
Diese Umfeldpopulationen werden in die Sozialkapital-Bilanz nicht einbezogen. Es ist aber anzunehmen, dass sich die Wirkung des Sozialkapitals der Sozietät auch auf diese Gruppen erstreckt und der Erfolg der Sozietät von den Entwicklungen in diesem Umfeld beeinflusst wird. Ergebnisse aus Marktforschung und Sozialforschung wären daher, soweit vorhanden, einzubeziehen. Sozialkapital-Bilanzen sind rasch durchzuführen, wenn die Ausgabe und der Rücklauf der Fragebögen organisiert ist. Fragebogenerstellung, Auswertung und Berichterstellung folgen Routinen - und können innerhalb von einigen Wochen abgewickelt werden. Die wissenschaftliche Verantwortung und Betreuung liegt bei dem Team eg (Sozialkapital) |
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