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Austrian Music Network
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Mag. Gottfried Zawichowski AMN: Herr Mag. Zawichowski, Sie leiten und organisieren mit der Musikfabrik ein umfassendes musikalisches Kursprogramm. Wie ist man auf den etwas ungewöhnlichen Namen "Musikfabrik" gekommen, und wie stellen Sie darin Ihre Aufgabenbereiche dar?
AMN: Ihre Kursangebote reichen vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen. Und von Alter Musik über Höfischen Tanz, Percussion, Gesang , Chormusik und den verschiedenen Kammermusikformationen. Gibt es im Gesamtkonzept hier besondere Schwerpunkte? Mag. Zawichowski: Unser Schwerpunkt ist das Netzwerk zur Förderung zeitgenössischer Musik in NÖ: "musik aktuell, neue musik in nö". Hier haben wir den Auftrag von der Kulturabteilung des Landes NÖ strukturell für "Neue Musik" tätig zu sein.
AMN: Werden die Kursteilnehmer, wenn sie z.B. den technischen Anforderungen noch nicht entsprechen, auch im Einzelunterricht weitergebildet? Mag. Zawichowski: Das hängt ganz vom Kurs ab, jede Veranstaltung ist anders strukturiert. AMN: Der Instrumentenbaukurs ist eine seltene Kursform. Ist es möglich, in so kurzer Zeit wirklich spielfähige Instrumente zu bauen? Mag. Zawichowski: Erstaunlicherweise: JA! Die Referenten kommen aber so topp vorbereitet und mit halbfertigen Bausätzen, sodass - bei täglich rund 14 Stunden Arbeit - noch jeder Teilnehmer mit einem zufriedenstellenden Instrument nach Hause gefahren ist. AMN: Ihr interessantes Jahresprogramm 05 beinhaltet keineswegs das übliche Klischee von Konzertveranstaltungen. Werden diese Programme in Abstimmung mit den Künstlern geplant? Mag. Zawichowski: Es ist eine Zusammenarbeit eines "Artist in residence" (in diesem Fall: das Ensemble Triology), des künstlerischen Beirates und der Veranstalter und Künstler. AMN: Seit wann besteht die Musikfabrik? Hatte sie immer an denselben Orten ihren Wirkungsbereich? Mag. Zawichowski: 1974 fand erstmals in Schloss Rosenau bei Zwettl ein Sommerkurs statt, der diesen Titel trug - seither hat sich der Aufgabenbereich des Vereines immer erweitert und auch unsere Spielorte sind immer mehr geworden. AMN: Welche Ziele haben Sie erreicht, welche Ziele und Vorstellungen streben Sie an, und wie soll es weitergehen? Mag. Zawichowski: Wir möchten für musikinteressierte Menschen (Publikum, Künstler, Veranstalter) als Serviceeinrichtung zur Verfügung stehen - wenn man uns braucht, dann haben wir unser Ziel erreicht. AMN: Wie stehen Sie und Ihre Mitarbeiter zu den elektronischen Medien. Können Sie diese für Ihre Zwecke gut nützten? Glauben Sie, haben die modernen Medien auch einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Musik? Mag. Zawichowski: Wir arbeiten sehr stark über das Internet - alle Kurse können bereits über Internet gebucht, alle CDs so gekauft werden: http://www.musikfabrik.at. Das spart viel Geld - wird aber - Gottseidank - den Konzert- und Seminarbesuch nie ersetzen. AMN: Haben Sie einen bestimmten Wunsch für die Zukunft in Bezug auf Ihre Projekte oder auch im allgemeinen für die Entwicklung des Musikstudiums in Österreich? Mag. Zawichowski: Wünsche bezüglich des Musikstudiums? Zuerst brauchen wir eine Aufwertung des Musikunterrichts in den Schulen! AMN: Wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg. Auch wir hoffen, dass es wieder einmal zu einer Aufwertung des Musikunterrichts in den Schulen kommen wird. |
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