Aus aktuellem Anlaß bringen wir in diesem Monat statt des Interviews eine Zusammenfassung von Herrn Norbert Rubey über das Symposium
Johann Strauss
Musik - Umfeld - Interpretation
Wien, 22.-25. Oktober 1999
Norbert Rubey, Wiener Institut für Strauß-Forschung
Unter dem Titel "Johann Strauß: Musik-Umfeld-Interpretation" fand vom 22.bis 25. Oktober 1999 in Wien ein musikwissenschaftliches Symposium statt, das der Diskussion der nationalen und internationalen Bedeutung des Kulturträgers Johann Strauß sowohl zur Zeit seines Lebens, als auch im Rahmen der Möglichkeiten heutiger Werkinterpretation gewidmet war. Das Symposium wurde vom Wiener Institut für Strauß-Forschung veranstaltet und von der Stadt Wien unterstützt. Tagungsorte waren der Gottfried-von-Einem-Saal im Gebäude der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und das Russische Kulturinstitut in Wien.
Die Thematik des Symposiums gliederte sich inhaltlich in drei Blöcke:
- Der Weltstar Johann Strauß - seine Werke im Spannungsfeld zwischen E- und U-Musik.
- Strauß' Kompositionen als Spiegel des politischen, kulturellen und sozialen Umfelds.
- Der Notentext und das Wissen um historische Aufführungspraxis sowie die Kenntnis des Entstehungs- und Aufführungsanlasses als Ausgangspunkt heutiger Werkinterpretationen.
Zu diesen Themenblöcken gab es Vorträge, Diskussionen und Round-table-Gespräche von und mit international anerkannten Experten. Alle Veranstaltungen waren öffentlich und frei zugänglich. Der Symposiumsbericht ist bereits in Vorbereitung; er wird die Vorträge aller Referenten beinhalten.
Eröffnung:
Marcel Prawy: War er wirklich der Größte?
Themenblock I: Der Weltstar Johann Strauß - seine Werke im Spannungsfeld zwischen E- und U-Musik.
Clemens Höslinger: Konzertbetrieb und musikalische Unterhaltung im 19. Jahrhundert.
Mathias Spohr: Gibt es musikalische Merkmale zur Unterscheidung von E- und U-Musik?
Manfred Permoser: Zur Vermarktung und Selbstinszenierung der Firma Strauß.
Erich Vanecek: "Walzer nennen sie hier Werke!" (Frédéric Chopin, 1831)
Johann Ziegler: Vom Wiener Blut zum Schwipslied.
Margareta Saary: Die Vermarktung von E- und U-Musik im 19. Jahrhundert.
Helmut Reichenauer: Das Virtuosentum im Wiener Biedermeier und seine Rückwirkung auf das Schaffen von Johann Strauß (Vater)
Walter Deutsch: Volksmusikalische Motive und Themen in den Tänzen von Johann Strauß.
Norbert Linke: Melodie, Bass, Begleitung und Instrumentation bei Johann Strauß (Sohn).
Themenblock II: Strauß´Kompositionen als Spiegel des politischen, kulturellen und sozialen Umfelds.
Herwig Knaus: Das politische, kulturelle und soziale Umfeld von Strauß.
Norbert Rubey: Einflüsse fremder Kompositionsstile und Musikzitate in den Kompositionen von Johann Strauß (Sohn).
Angela Pachovsky: Der Einfluß der italienischen Opernmusik auf das Schaffen von Johann Strauß.
Camille Crittenden: "Die Fledermaus" im musikalischen und geschichtlichen Umfeld.
Peter Kemp: "Glücklich ist wer vergißt, was nicht mehr zu ändern ist" (The Tribulations of a Would-Be Strauss Librettist).
Galina Kopytowa: Johann Strauß in St.Petersburger Vaudevilles.
Dann Champerlin: Johann Strauss Jr. at the International Jubilee Ball (Held at the Coliseum, Boston, Mass. USA June 26, 1872).
Stephan Möller: Strauß-Rezeption im 19. Jahrhundert - Konzertparaphrasen aus pianistischer Sicht.
Isabella Sommer: Johann Strauß und das Wienerlied.
Helmut Kowar: Strauß auf mechanischen Spielwerken im 19. Jahrhundert.
Themenblock III: Der Notentext und das Wissen um historische Aufführungspraxis sowie die Kenntnis des Entstehungs- und Aufführungsanlasses als Ausgangspunkte heutiger Werkinterpretation. Otto Brusatti: Strauß-Forschung als Voraussetzung zeit-gemäßer Werkinterpretation.
Otto Biba: Konzert- und/oder Gebrauchsmusik.
Thomas Aigner: Besetzung, Stärke und Qualität der Straußkapelle.
Norbert Rubey: Die musikalischen Quellen: ihre Berwertung und Interpretation.
Walter Pass: Die Problematik einer kritischen Gesamtausgabe der Werke von Johann Strauß (Sohn).
Martin Bjelik: Der Stellenwert der Schlaginstrumente im Strauß´schen OEuvre.
Christian Pollak: Zur ungenauen Notation einzelner Stimmen.
Weitere Informationen sind zu beziehen durch das Wiener Institut für Strauß - Forschung
c/o Norbert Rubey 1210 Wien Holteigasse 6
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